Wir Norddeutschen haben den Ruf manchmal etwas emotional unterkühlt zu sein, aber beim Festkommers anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Ellerhooper Feuerwehr konnten wir das Gegenteil beweisen. Dem Wehrführer Benjamin Kühl und seinen beiden Vorgängern leuchteten die Augen als der Musikzug der Feuerwehr Seester ansetzte, um den Abend musikalisch zu eröffnen. Auch die restlichen Kameraden und die ungefähr 120 geladene Gäste im großen Festzelt auf dem Ellerhooper Sportplatz waren gerührt. Zumal an dem Abend auch das 25-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr gefeiert wurde. Da ließ es sich die Bürgermeisterin Wiebke Uhl nicht nehmen drei „Jugendliche“ aus dem Gründungsjahrgang der Jugendabteilung unserer Feuerwehr, die heute noch in der aktiven Mannschaft Dienst leisten, auszuzeichnen. Unter den Ausgezeichneten war zur Überraschung einiger Anwesender auch unser Wehrführer. Mit vielen Grußworten, unter anderem von unserem Landesbrandmeister, ging der Abend weiter. Dabei wurde neben der Hauptaufgabe der Feuerwehr – helfen, löschen bergen und retten – auch immer wieder darauf hingewiesen, dass nichts von alledem ohne die Unterstützung unserer Familien funktionieren würde, die es akzeptieren, dass wir fast immer, wenn wir zu Hause sind, beim ersten Ton des Melders aufspringen und zur Wache fahren. Außerdem waren sich die Redner einig, welchen wichtigen Anteil die Feuerwehr an der Gestaltung des Dorflebens hat. Mit weiterer Musik und norddeutschem Klönschnack, klang der Abend aus.

Aber das war nur der Anfang eines besonderen Festwochenendes. Samstag von 11 bis 15 Uhr machten wir weiter mit unserem Tag der offenen Tür. Besondere Publikumsmagnete sind dabei immer die Fahrzeuge und was gab es dort alles zu bestaunen. Unser eigener Fuhrpark mit 4 Fahrzeugen wurde ergänzt durch eine Drehleiter aus Barmstedt, einen Wechsellader des Löschzugs Gefahrengut und einen Rüstwagen mit Kran aus Halstenbek. Die Kinder durften nach Herzenslust auf und in den Fahrzeugen herumklettern und die Kameraden mit Fragen löchern. Außerdem gab es spannende Spiele und auch eine Hüpfburg für die kleinen Besucher. Man konnte beispielsweise Schläuche rollen und erste Hilfe üben und am Ende winkte als Belohnung ein Eis. Unser Plan ging auf und es wurden mehrere Anträge auf Mitgliedschaft für die Jugendfeuerwehr ausgefüllt.

Das Feuerwehr mehr ein Ausdauersport als ein Sprint ist, machte der Abend klar. Im Festzelt stieg unsere Jubiläumsparty und damit das dritte und finale Event unseres Festwochenendes. Wir konnten ungefähr 550 Gäste im Festzelt begrüßen, die bei bestem Wetter im Festzelt sowie auf dem Sportplatz Getränke und Gegrilltes genossen. Als schließlich Boerney und die Tritops die Bühne betraten, kannte das Publikum kein Halten mehr. Fast alles was Beine hatte, tanzte bei der erstklassigen Coverband mit. Die launigen Comedy-Einlagen zwischen den Songs und die abgefahrenen Kostüme halfen dabei die Stimmung hochzuhalten. Leider muss auch das beste Konzert irgendwann enden und nachdem Boerney nach mehreren Zugaben abgetreten war, bemühte sich ein DJ die Menge zum Tanzen zu bringen. Bis drei Uhr morgens ging es hoch her, dann gingen die Gäste nach Hause. Einige Kameraden halfen noch beim Aufräumen insbesondere die Staffel, die sich für eventuelle Einsätze bereitgehalten hatte. Diese Maßnahme war zunächst ein bisschen sinnlos erschienen, aber so ist es ja meistens mit vorbeugenden Maßnahmen. Alle Kritiker sahen sich jedoch vom Gegenteil überzeugt als die Melder um 3:49 Uhr plötzlich piepten und die Kameraden zu einem Verkehrsunfall ausrücken mussten.

An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an alle Unternehmen, die uns mit Sach- und Geldspenden unterstützt haben, die Wehrführung und den Festausschuss für die Planung und Organisation der Feier und an alle Kameraden die den Auf- und Abbau tatkräftig unterstützt haben.